
Foto: Jens Kuhr vom Deutschen Wanderverband
Ute Dicks ist Geschäftsführerin des Deutschen Wanderverbandes (DWV). Der Verband ist die bundesweite Dachorganisation der 58 großen Wandervereine und Landesverbände in Deutschland mit rund 600.000 Mitgliedern.
Dazu gehören allein rund 20.000 ehrenamtliche Wegezeichner, die jährlich rund 350.000 Stunden unterwegs sind und sich um etwa 200.000 Kilometer Wanderwege in Deutschland kümmern. Ganz „nebenbei“ schaffen sie so die Grundlage für den wachsenden Wandertourismus.
Wegweisende Projekte wie der Zertifizierung besonders attraktiver Wege und auf Wanderer spezialisierter Gastgeber haben dem Deutschen Wanderverband in der Vergangenheit immer wieder positive Schlagzeilen beschert.
Im Interview führt Dicks aus, warum der Wandertourismus boomt und die NORDPFADE etwas Besonderes sind.
Frau Dicks, warum boomt z.Zt. das Wandern in Deutschland so?
Es hat sich schlicht herumgesprochen, wie viel Spaß Wandern macht. Außerdem konnte sich das Wandern von seinem vielleicht vor ein paar Jahren noch etwas „miefigem“ Image befreien. Wandern ist in Mode gekommen, ein Trend.
Dazu kommt ein in der Bevölkerung offenbar gewachsenes Bedürfnis nach Ruhe, innerer Einkehr und nach Möglichkeiten, Stress abzubauen. Und nicht zuletzt achten immer mehr Menschen allgemein auf ihre Gesundheit. Als Antwort auf diese Bedürfnisse ist das Wandern nahezu perfekt.
Frau Dicks, die NORDPFADE im Landkreis Rotenburg (Wümme) stehen bekanntlich für flach-weites Wandern ohne Berge. Kann das für Sie überhaupt erfolgreich sein. Wandern assoziiert man doch immer auch mit Bergen.
Das stimmt so nicht, was eine große Studie zum Freizeit- und Urlaubsmarkt Wandern gezeigt hat. Etwa die Hälfte der dort Befragten bevorzugen moderate Wanderungen in leichthügeligem Gelände, immerhin 30 Prozent der Befragten gaben an, bevorzugt leichte Wanderungen im Flachen zu unternehmen. Das Wandern im Flachen erfreut sich also großer Beliebtheit und spricht dabei viele unterschiedliche Zielgruppen an. Die Nordpfade gehen also mit dem Trend.
Frau Dicks was ist für Sie das Besondere an den 24 NORDPFADEN?
Mit diesem Projekt geht der Touristikverband Landkreis Rotenburg (Wümme ) eindeutig mit der Zeit: Das beweisen schon allein die vier Qualitätswege Wanderbares Deutschland, die im Rahmen von NORDPFADE vom Deutschen Wanderverband (DWV) in diesem Frühjahr zertifiziert wurden. Wanderer verlangen heute Qualität.
Und außerdem gibt es nicht mehr den Wanderer. Unter den 24 Nordpfaden gibt es Wege für jedermann. Unterschiedliche Längen, Natur, Kultur, unterschiedliche Wegeformate und auch ein Weg für Mobilitätseingeschränkte. Da ist für jeden etwas dabei. Dabei hat das TouROW-Team sehr viel Herzblut in das Projekt gesteckt und das ist auf Schritt und Tritt zu merken: Perfekte Informationsaufbereitung zu den Wegen, sowohl online als auch gedruckt in Form eines Tourenbegleiters, Einbindung der Gastronomie am Wegesrand, ein einheitliches Informations- und Beschilderungssystem. Der Gast bekommt ein Rundumsorglos-Paket.
Frau Dicks, wie können die NORDPFADE von Ihnen und der Deutsche Wanderverband von den NORDPFADEN profitieren?
Ich denke, die NORDPFADE haben bereits von uns profitiert. Allein die DWV-Schulungen für die Wegeexperten vor Ort haben sicher viel Kompetenz in die Region gebracht, zum Beispiel hinsichtlich der Wanderinfrastruktur. Darauf können sie jetzt weiter aufbauen.
Der DWV ist eine sehr etablierte Fachorganisation beim Thema Wandern mit fast 15 Jahren Erfahrung hinsichtlich der Qualitätsinitiative Wanderbares Deutschland. Die DWV-Zertifizierung ist bundesweit führend. Wir spielen gewissermaßen in der ersten Liga und das hat sich in ganz Deutschland herumgesprochen.
Dazu bewerben wir die NORDPFADE und insbesondere die Qualitätswege über unserer Kanäle – online, über unsere sozialen Medien und natürlich über unsere Magazine. Umgekehrt profitieren auch wir von den NORDPFADEN, weil sie beweisen, wie erfolgreich ein neues Projekt im Wandertourismus sein kann, das auf Qualität setzt und dabei viele Beteiligte an einen Tisch bringt. Die NORDPFADE sind sicher ein besonderes Vorzeige-Projekt.

© TouROW
Abschließend, was wünschen Sie den NORDPFADEN für die Zukunft?
Ich weiß, dass es schon viele Fans der NORDPFADE gibt und hoffe, dass noch zahlreiche dazukommen und zwar von nah und fern. Natürlich wünsche ich dem Projekt, dass es im Sinne der Nachhaltigkeit noch sehr lange weitergeführt wird, dass Wege und Infrastruktur sowie die Informationsangebote erhalten und im Sinne der Wanderer weiterentwickelt werden. Dabei wünsche ich allen viel Erfolg, die sich daran beteiligen.
Weitere Infos zum Wandern und den NORDPFADEN finden sich unter: ➔ www.wanderbares-deutschland.de und ➔ www.nordpfade.de.
NORDPFADE, flach – weit – einzigartig!
Herzlich willkommen in der Flachland-Wanderregion Landkreis Rotenburg (Wümme), dem Wanderparadies zwischen Hamburg, Bremen und Hannover!
24 NORDPFADE führen als 5 bis 32 km lange Rundwanderwege durch malerische Landschaften, typisch norddeutsche Bauerndörfer und beschauliche Kleinstädte.

© TouROW
Die NORDPFADE stehen u.a. für „unverlaufbar“ markierte Wanderwege auf höchstem Niveau, welche nach den Qualitätskriterien Wanderbares Deutschland entwickelt wurden. Ohne viel Planung können Sie sich auf Schusters Rappen begeben, um sich eine Auszeit zu gönnen. Oft sind die NORDPFADE auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.
Ausgedehnte Wälder, wundervolle Heideflächen, geheimnisvolle Moore, saftige Wiesen und Felder und naturbelassene Flussläufe und Seen sind im Landkreis Rotenburg (Wümme), der Heimat der NORDPFADE, nun wanderbar. Das wellige Auf und Ab der Geest garantiert Abwechslung. Eine Landschaft ohne viele Steigungen macht das flach-weite Wandern zu einem echten Vergnügen. In guter Luft und natürlicher Stille können Sie durchatmen und entspannen. Geradezu ideal für gestresste Seelen!
NORDPFADE, eben Genusswandern auf norddeutsche Art! Infos unter ➔ www.nordpfade.de
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