Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von Oskar Kokoschkas Reiseskizzen und Porträtstudien von 1910 bis 1975. Die Werke sind Leihgaben der Hamburger Sammlung und Kunststiftung Spielmann-Hoppe.Der österreichische Maler und Zeichner Oskar Kokoschka zählt zu den bedeutendsten europäischen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Er entwickelte den Expressionismus aktiv mit, überschritt mit seinen bildnerischen Mitteln und mit seinen Themen Grenzen, was ihm die Bezeichnung als „Oberwildling“ einbrachte.

© Fondation Oskar Kokoschka / VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Reiseskizzen und Porträtstudien
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl an Skizzen und Lithografien von Kokoschkas Reiseimpressionen aus Italien, Griechenland, Marokko, Tunesien, London und New York, aber auch Kunstwerke, die in Hamburg und Berlin entstanden. Stadtansichten wie die Tower Bridge in London, die Skyline Manhattan, die Freiheitsstatue in New York sowie Szenen des täglichen Lebens aus Nordafrika mit Kamelmarkt II sind zu sehen.

© Fondation Oskar Kokoschka / VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Kokoschkas Darstellungsmodus ist in seinen Reiselithografien malerisch und großzügig. Ein ausgedehnter Blick über das normale Sehfeld hinaus war dem Zeichner wichtig. „Die Werke sind Zeugnisse des großen Einflusses seiner Reisen. Er macht sich die dort gewonnen Erfahrungen in seinem Reisebildern künstlerisch zu Nutzen“, berichtet Museumsleiterin Dr. Gudula Mayr. Neben dem Motiv der Landschaft thematisiert Kokoschka in seinen Skizzen und Lithografien auch immer wieder die menschliche Figur nach antikem oder lebendem Vorbild. So schuf er eindrückliche Porträtskizzen von wichtigen Zeitzeugen.
Renommierter Sammler, Leihgeber und Weggefährte Oskar Kokoschkas
Der international bekannte Kunsthistoriker Prof. Dr. Heinz Spielmann hatte den Künstler Oskar Kokoschka 1965 kennengelernt. Als Leiter der modernen Abteilung am Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg hat er mmer wieder mit ihm zusammengearbeitet, ihn gefördert und seine Kunstwerke gesammelt. Auch als Direktor des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseums Schloss Gottorf (1986–1998) und nach seiner Pensionierung von 2002 bis 2005 als Gründungsdirektor des Bucerius Kunst Forums, veranstaltete Spielmann weiterhin Ausstellungen über Kokoschka.
Darüber hinaus schrieb Spielmann ein Standardwerk sowie zahlreiche Bücher über den Künstler. Die 73 gezeigten Werke an der Kunststätte Bossard stammen allesamt aus der Stiftung von Prof. Heinz Spielmann. Der Kunsthistoriker hat rund 200 Werke des Künstlers gesammelt. „Mir war es immer wichtig, Kunst auch in kleinere Museen, in die Dörfer und auf das Land zu bringen“, erläutert Spielmann. Deshalb gründete er auch seine Sammlung und Kunststiftung, die Skizzen und Druckgrafiken bekannter moderner Künstler wie von seinem Weggefährten Oskar Kokoschka an kleinere Museen ausleiht.
Die Ausstellung ist an der Kunststätte Bossard vom 1. März bis zum 23. August 2020 dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr im Neuen Atelier zu sehen. Im regulären Museumseintritt von 8 Euro ist die Ausstellung „Oskar Kokoschka, Reisestationen“ inbegriffen.
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